Entwicklungsphasen
Die
Sprachentwicklung
Die Sprachentwicklung verläuft bei jedem
Menschen individuell. Bitte beachten Sie, dass
alle Altersangaben lediglich Richtwerte sind.
Abweichungen um einige Monate sind durchaus
normal, da jedes Kind in seiner eigenen Geschwindigkeit
lernt.
Ab der Geburt:
Schreiphase
Die erste Kontaktaufnahme des Babys mit der
Umwelt findet unmittelbar nach der Geburt statt:
der erste Schrei, ein Reflex bei der "Umschaltung"
auf die Lungenatmung. In den ersten Lebenswochen
bleibt das Schreien die einzige Möglichkeit
für den Säugling, mit seinen Bezugspersonen
zu kommunizieren. So drückt es Hunger,
Schmerzen oder Unzufriedenheit aus. Schon ab
dem ersten Lebensmonat kann ein Baby seine Laute
variieren: Schreien ist nicht gleich Schreien.
So erkennen die Eltern schnell, was dem Kind
fehlt: ob es Hunger oder vielleicht Bauchschmerzen
hat oder einfach nur auf den Arm genommen werden
will.
2. Lebensmonat:
Erste Lallphase
Mit ca. zwei bis drei Monaten beginnt das Baby,
mit seinen Sprechorganen zu experimentieren.
Meist als Ausdruck von Wohlbefinden erzeugt
es verschiedene Geräusche (oft erste Gurrlaute
oder ein Brummen und Quietschen). Mit drei bis
vier Monaten beginnt der Säugling, seinen
Kopf in Richtung einer Schallquelle zu drehen.
6. Lebensmonat:
Zweite Lallphase
Die zweite Lallphase dauert ca. bis zum neunten
Lebensmonat. Das Baby entwickelt nun ein erstes
Sprachverständnis und hat viel Spaß
am Silbenplappern (z.B. "dada" oder
"mama" usw.).
Kinder, die taub oder schwerhörig sind,
fallen in dieser Entwicklungsphase oft zum ersten
Mal auf: ihr Lallen verstummt. Da es seine eigenen
Geräusche nicht hört und somit keinerlei
Anregungen zur Sprachproduktion erhält,
wird das Kind nun zunehmend ruhiger. Denn nur
das, was es hört, kann es auch erfassen
und wiedergeben.
12. Lebensmonat:
Einwortphase
Mit ca. 12 Monaten sprechen Kinder häufig
ihr erstes gerichtetes Wort (z.B. "Mama",
"Papa", "nein" oder "Wauwau").
Viele Wörter plappern sie nun außerdem
nach, ohne deren Sinn zu verstehen. Der Wortschatz
vergrößert sich in den folgenden
Monaten Stück für Stück. Inzwischen
kann das Kind auch verschiedenen Aufforderungen
nachkommen (z.B. "Komm her") und auf
seinen Namen durch Zuwendung zum Sprecher reagieren.
18. Lebensmonat:
Zweiwortsatz-Phase
Die Einwortphase dauert ca. bis zum 18. Lebensmonat.
Der Wortschatz umfasst nun ungefähr 50
bis 200 Wörter, darunter hauptsächlich
Substantive, aber auch erste Verben oder Funktionswörter
( wie "da", "auch" oder
"mehr"). Man schätzt übrigens,
dass ein Wort dem Kind ca. 300 mal angeboten
werden muß, bis es dieses in seinen aktiven
Sprachgebrauch übernimmt. Die Kinder beginnen
jetzt, mehrere Wörter aneinander zu reihen
und können durch "Papa Auto"
zum Beispiel schon ausdrücken, dass Papa
mit dem Auto weggefahren ist oder gerade aus
dem Auto steigt. Schon bald werden sie bereits
drei Wörter verbinden.
24. bis 36. Lebensmonat:
Erstes Fragealter
Die Zeit zwischen dem zweiten und dritten Geburtstag
ist die Phase der stürmischen Sprachentwicklung.
Die Kinder zeigen einen großen Wissensdurst
und versuchen, alle Gegenstände aus ihrem
Umfeld zu benennen. In diesem ersten Fragealter
werden die Eltern häufig "Was das?"
oder Ähnliches hören und zum Vorsprechen
von Bezeichnungen aufgefordert werden. Die Kinder
lernen nun außerdem, erste geformte Mehrwortsätze
und einfache Satzgefüge zu sprechen.
36. bis 48. Lebensmonat:
Zweites Fragealter
Ungefähr mit dem dritten Geburtstag beginnt
das zweite Fragealter: "Warum?" Beim
Verstehen von Zusammenhängen sollten die
Eltern dem Kind durch Geduld beim Beantworten
der vielen Fragen helfen. Der aktive Wortschatz
hat sich inzwischen bis auf ca. 1000 Wörter
vergrößert. Es werden jetzt auch
Satzgefüge erlernt.
48. bis 60. Lebensmonat
Im fünften Lebensjahr werden bis hierhin
normale Schwierigkeiten in der Aussprache und
der Grammatik langsam abgebaut. Der Laut-, Wort-
und Satzbestand des Kindes wird zunehmend an
den eines Erwachsenen angepasst. Das Kind sollte
nun in der Lage sein, mit Außenstehenden
gut verständlich zu kommunizieren.
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